Bernds Kolumne: Vorbilder

Bernd Kuleisa

Liebe adh-Freunde!

Unsere Fliegenfischer-Szene hat mehrere Vorbilder oder, griffiger ausgedrückt, Stars zu bieten. Meist sind es Männer, ausgenommen einiger toller Frauen wie Joan Wulff und April Vokey, die einem da einfallen. Charles Ritz, der Elegante. Hans Gebetsroither, der Knorrige. Ernest Hemingway, der Berühmteste. Robert Redford, der vielleicht Verdienstvollste, weil er mit seinem Film „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ unsere Passion geadelt hat.

Einige sehr bekannte Fliegenfischer, die leider nicht mehr leben, habe ich noch persönlich gekannt; sie waren Autoren von FLIEGENFISCHEN, als ich dort die Geschicke leitete. Hans Steinfort fällt mir ein, Edgar Pitzenbauer, der heute noch jedem bekannt ist durch sein „Ringerl“. Edgar Pitzenbauer traf ich Ende der 1980er Jahre; er lud mich zu sich nach Regensburg ein. Dort entwickelte sich ein Gespräch, das zeigte, dass wir beide gemeinsame Hobbys neben dem Fliegenfischen haben: Tischtennis und Schach. Fast hätte ich gegen ihn eine Partie Schach gespielt, doch kurz vorher sagte er, er hätte letzte Woche mit einem Deutschen Großmeister (Wolfgang Unzicker) remis „gemacht“. Das war so gar nicht meine Liga.

Warum dieser doch immer wieder spürbare Stolz von Fliegenfischern auf Vorbilder? Wir sehen uns gern in einer Tradition, als Seelenverwandte von beeindruckenden Persönlichkeiten. Wir freuen uns darüber, dass es Menschen gibt, die wir toll finden und denen wir durch eine gemeinsame Passion verbunden sind. Jeder hat da seinen Favoriten. Ich finde Robert Duvall super (spielt neben Brando und Pacino in „ Der Pate“) und seit ich weiß, dass er ein Fliegenfischer ist - da ist er mir noch näher gerückt. Man hätte direkt ein Gesprächsthema, wenn man ihn mal träfe. Und man malt sich aus, ach nee – das wird ja nichts, aber ein schöner Gedanke.

Einerseits: Kultiviert fischen und mit leisem Humor beeindrucken wie der Vater in „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“, das spricht viele an. Aber auch ein Draufgänger wie Ernest Hemingway imponiert uns und eine Prise von seinem Abenteuergeist ist in jedem von uns lebendig, wenn wir eine Fliegenfischer-Tour angehen.

Personenkult will keiner, der führt in die falsche Richtung, aber ein bisschen Stolz auf unsere Legenden, der darf sein.

Wenn wir das nächste Mal ans Wasser gehen, sind sie alle irgendwie mit dabei!

Herzlichst, Euer
Bernd