Viele von uns kennen den Spruch 'Wind und Welle bringt Meerforelle'. Aber was ist, wenn die Bedingungen so gar nicht nach Wind und Welle aussehen? Martin Rieck zeigt euch in diesem Bindevideo eines seiner gängigsten Muster für die sonnigen, ruhigen Tage an der Ostsee.
Die bekannteste Nahrung der Meerforelle für uns Fliegenfischer ist die Sand- oder Ostseegarnele. Oder umgangssprachlich kurz und knapp: Shrimp. Wer sich mit dem Thema 'Meerforelle' beschäftigt, der wird zwangsläufig auch auf diverse Shrimp-Imitate treffen. Doch viele dieser bekannten Muster (z.B. der Pattegrisen) schenkt Martin Rieck wenig Aufmerksamkeit. Insbesondere dann, wenn wir es an der Küste mit wenig optimalen Bedingungen zu tun haben. An klaren, sonnigen Tagen mit wenig Wind greift er viel lieber zu seinem Natural Shrimp.
Martin Rieck über seinen Natural Shrimp
"Die Meerforelle ist ein 'schlauer' Fisch und bekanntlich haben Forellen gute Augen. Wenn die Ostsee klar ist und die Fische gute Sicht auf die Fliege haben, dann verfolgen sie viele Muster nur, bevor sie teilweise hektisch oder aufgeschreckt davon schwimmen. In diesen Situationen greife ich gerne zu realistischen Fliegen - wie dem Natural Shrimp. Meine Erfahrung zeigt, dass die Meerforelle bei diesen Mustern nicht lange überlegt, sondern diese einfach einsammelt. Dies funktioniert am besten mit kleinen Imitaten der Hakengröße #10 oder #8. Und natürlich in realistischen, transparenten Farben."
Variationen des Natural Shrimp
Der Natural Shrimp kann in verschiedenen Größen und Farben gebunden werden. Je klarer die Bedingung, desto unauffälliger sollte die Farbkombination sein. Auch mit dem Gewicht sollte man variieren. Möchte man die Fliege auch mal einige Zeit im Wasser 'stehen' lassen, dann kann man komplett auf Bleidraht verzichten. Fischt man hingegen gerne etwas tiefer, dann bindet man sehr viel Blei ein. Oder man binden den Bleidraht nur unmittelbar hinterm Öhr ein. Dann erhält man eine stark 'jiggende' Fliege. Ein Tipp: Die unterschiedlich schweren Fliegen kann man ganz einfach auseinanderhalten, wenn man für jede Gewichtsklasse eine andere UV-Farbe für den Beißpunkt verwendet.
Die Präsentation der Fliege sollte ebenfalls so natürlich wie möglich sein. Deswegen wird sie in kurzen, springenden Zügen eingeholt. Vermutet man einen sehr heißen Bereich, dann kann man wie bereits erwähnt auch mal auf eine sehr leicht beschwerte Fliege zurück greifen und diese täuschend echte Imitation einige Sekunden im Wasser stehen lassen. Der Biss kommt meist direkt mit der nächsten Bewegung der Fliege! Diese Präsentation kann sehr effektiv sein, wenn man die Fliege immer wieder in einen umherziehenden Grönländer Schwarm wirft.
Ein natürliches Garnelenmuster: Der Natural Shrimp von Martin Rieck
Zum Einsatz für Martins 'Natural Shrimp' kommen:
- Shrimp Haken in #6-10 (z.B. Partridge CS54BN Sea Shrimp oder F314 von Gamakatsu)
- Bindegarn 6/0 oder GSP 150 Den. (z.B. von Textreme oder Veevus)
- Bleidraht
- (UV) Ice Dub (z.B. von Hareline oder Hends in passender Farbe)
- Polar Dub (z.B. von Hareline oder H2O in passender Farbe)
- Monofiles Tippetmaterial als Rippung (z.B. Stroft GTM in 0,25 mm)
- Gulff Ambulance UV als Hotspot (z.B. in hot fluo orange)
- UV Lampe mit passender Wellenlänge
- Easy Shrimp Legs 2.0
- Shrimp Augen (z.B. Funky DNA Shrimp Eyes)
- Pro Sportfisher Shrimp Shell in S-M
- Sekundenkleber (z.B. Gulff Minuteman oder Zap a Gap)
Mit einem kleinen Reportoire unterschiedlicher Farben und Gewichte bist du für heiklen Tage an der Ostsee bestens vorbereitet. Wir wünschen dir dafür Tight Lines!