Die Fischerei mit beschwerten Nymphen kann sehr effektiv sein und macht vor allem Spaß. Forellen, Äschen & Co. nehmen über 80% ihrer Nahrung unter Wasser auf und einen Großteil davon in Nymphenform. Für uns lohnt es sich deshalb, uns mit den unterschiedlichen Facetten der Nymphenfischerei auseinanderzusetzen. Wir beschäftigen uns in diesem Teil mit der „klassischen“ Methode mit schwimmenden Bissanzeigern. Besonders für diejenigen, die mit dem Nymphenfischen beginnen wollen, ist dies der einfachste Einstieg, denn neben deiner Standardausrüstung brauchst du lediglich Eines: Einen passenden Bissanzeiger. In diesem Video geben wir dir ein paar einfache Tipps, damit du bei deinem nächsten Ausflug an Fluss oder Bach direkt erfolgreich durchstarten kannst.
Nymphenfischen ist extrem effektiv und bringt hin und wieder Traumfische wie diesen hervor.
Es gibt keinen Zweifel: Nymphenfischen ist extrem effektiv und nicht ohne Grund in den letzten Jahren sehr populär geworden. Die verschiedenen Nymphen-Techniken sind logischerweise je nach Gewässerart, Wasserstand und Stelle unterschiedlich effektiv. In diesem Artikel wollen wir euch das Fischen mit beschwerten Nymphen am schwimmenden Bissanzeiger etwas näher bringen. Diese klassische Methode erfordert nämlich neben dem üblichen Tackle nicht viel zusätzliches Equipment. Denn eigentlich braucht ihr neben ein paar fängigen Nymphenmustern nur einen passenden Bissanzeiger. Perfekt, um in die spannende Welt des Nymphenfischens einzusteigen.
Mittlerweile gibt es einen dichten Produktwald an verschiedenen Bissanzeigern. Große, kleine, dicke, dünne, rote, grüne, gelbe, weiße, uvm. Von solch großer Produktvielfalt kann man schnell erschlagen werden, deshalb wollen wir euch den Einstieg etwas erleichtern. Deshalb steigen wir direkt mit der ersten Frage ein.
Welchen Bissanzeiger soll ich wählen?
Was alle schwimmenden Bissanzeiger gemeinsam haben: ihr ahnt es - sie schwimmen! Dabei variieren Material, Form und Größe. Je nach Strömungsgeschwindigkeit und Gewicht der Nymphe braucht ihr einen mehr oder weniger starken Auftriebskörper. Eine sehr schwere Nymphe wird von einem feinen Poly-Garn nicht mehr getragen, während eine leichte Nymphe durch eine riesige Schwimmkugel ihre Diskretion verliert. Euren Bissanzeiger wählt ihr also so groß wie nötig, aber so diskret wie möglich! Fischt ihr mit leichteren, kleineren Fliegen auf sehr scheue Fische, solltet ihr einen kleineren, delikateren Bissanzeiger wählen. Habt ihr hingegen Hochwasser oder viele Turbulenzen im Wasser und/oder fischt mit stärker beschwerten Nymphen, könnt ihr durchaus einen „plumperen“ Bissanzeiger verwenden, der auch im Weißwasser das Gewicht der Nymphe trägt. Deshalb ist zum Einstieg ein Set aus verschieden-großen Bissanzeigern sehr empfehlenswert, so habt ihr genau für die allermeisten Situationen eine adäquate Lösung.
Ein Set aus verschieden-großen Bissanzeigern für unterschiedliche Situationen ist perfekt für den Einstieg.
Ganz egal, mit welcher Technik ihr die Nymphe fischen wollt, um erfolgreich zu sein ist ein Faktor essenziell: Die Nymphe muss in der richtigen Wassertiefe angeboten werden. Die meisten Fische stehen am Grund, denn dort treibt der Großteil der aquatische Nahrung vorbei, dort braucht der Fisch weniger Energie und hat einen sichereren Standort. Und genau dort wollen auch wir unsere Nymphe anbieten, was uns zur nächsten Frage bringt…
Wie stelle ich den richtigen Abstand ein?
Je nach Strömung und Wassertiefe müsst ihr den Abstand zwischen Bissanzeiger und Nymphe variieren. Denn klar ist: die Nymphe schwimmt niemals direkt unter dem Bissanzeiger, sondern „hängt“ immer in einem schrägen Winkel hinterher, plus/minus 45°. Hier gilt also eine ganz grobe Faust-Regel: Der Abstand von Bissanzeiger zu Nymphe sollte ca. die 1,5fache Wassertiefe betragen. Der Winkel hängt in erster Linie von der Strömungsgeschwindigkeit ab. Es kann also sein, wenn ihr einen Pool von unten nach oben fischt, dass ihr den Abstand nach einigen Würfen nochmal justieren müsst, da im oberen Teil das Wasser schneller strömt. Deshalb empfehlen wir immer einen Bissanzeiger zu wählen, der sich entlang des Vordachs einfach verschieben lässt. Unsere absolute Empfehlung: Die Bissanzeiger von Oros mit Schraubverschluss. Und wenn es etwas delikater sein darf, schaut euch unbedingt mal die New Zealand Strike Indicator aus Poly-Garn an, die ihr weich wie eine Feder auf dem Wasser ablegen könnt.
Am Ende des Tages heißt es natürlich auch: experimentieren! Denn wenn du Hänger bekommst, fischt du auf jeden Fall zu tief und solltest den Abstand verkürzen.
Die Oros Bissanzeiger könnt ihr problemlos auf dem Vorfach verstellen und dank Schaubverschluss verlierst du sie beim Fischen auch nicht.
Doch bevor ihr den richtigen Abstand einstellen könnt, müsst ihr zunächst euer Leader montieren. Das ist zum Glück ganz einfach und einer der großen Vorteile beim Fischen mit schwimmenden Bissanzeigern. Denn ihr könnt ganz einfach euer normales, verjüngtes Vorfach nutzen, das ihr auch zum Trockenfliegenfischen verwendet. Einfach mit einem Blutknoten oder Pitzenbauer-Ring mit der passenden Vorfachstärke verlängern, Bissanzeiger & Nymphe dran, schon seid ihr ready to go!
Los geht’s, ihr seid am Wasser, habt euren Bissanzeiger montiert und die richtige Tiefe eingestellt? Prima, dann geht’s jetzt daran, die Nymphe im richtigen Wasser naturgetreu zu präsentieren. Dabei wollen wir eine möglichst natürliche, lange Drift in der „fischigen“ Hot-Zone gewährleisten, wollen sichergehen, dass unser Bissanzeiger von einem Biss auch direkt runtergezogen wird und dass wir immer die Kontrolle über unsere Schnur haben, um einen schnellen Anschlag zu setzen.
Deshalb hier unsere 5 Tipps zum Fischen mit Bissanzeigern:
1) Wurf öffnen
Denkt daran, wir werfen nicht nur eine Beschwerte Nymphe, sondern auch noch einen (teilweise klobigen) Bissanzeiger. Da braucht unser Wurf etwas mehr Zeit und Platz. Öffnet deshalb eure Schlaufen in beide Richtungen (Vor- und Rückschwung) und gebt jeweils genug Zeit, dass sich alles strecken kann.
2) Bissanzeiger und Nymphe in einer Linie präsentieren
Damit der Bissanzeiger von Anfang an seinen Zweck erfüllt, sollte die Nymphe am gestreckten Vorfach oberhalb (stromauf) des Bissanzeigers landen. Idealerweise landet der Bissanzeiger zuerst, das Vorfach überschlägt sich kontrolliert und anschließend landet die Nymphe sanft in einer Linie dahinter.
3) Stromauf fischen
Wir wollen die Nymphe möglichst natürlich anbieten, also in einer „Dead Drift“. Das funktioniert nur, wenn Bissanzeiger und Fliege genau mit dem Tempo und in die selbe Richtung der Strömung driften. Fangen Nymphe oder Bissanzeiger an zu „draggen“, ist eine natürliche Drift nicht mehr gewährleistet. Eine Präsentation stromauf schenkt uns also Zeit und Kontrolle.
4) Schnur aufnehmen / Einstrippen
Wenn ihr die Fliege stromauf geworfen habt, achtet immer darauf, dass ihr die Schnur, die die Strömung zu euch zurückträgt, wieder aufnehmt (einstrippt), ohne den Bissanzeiger dabei zusätzlich zu ziehen. Am meisten Kontrolle habt ihr, wenn ihr dabei die Rutenspitze Richtung Wasser neigt. Denn so seid ihr immer Bereit für einen schnellen, effektiven Anschlag.
5) Nymphe und Bissanzeiger in der gleichen Strömung anbieten
Hier geht’s schon etwas tiefer in die Materie, aber dieser Punkt wird besonders wichtig, wenn ihr eure Nymphe genau an oder neben Strömungskanten anbieten wollt. Also genau dort, wo sich besonders vielversprechende Standorte für den Fisch befinden. Hier ist es wichtig, dass ihr Fliege und Bissanzeiger in der gleichen Strömungsgeschwindigkeit anbietet. Denn es bringt nichts, wenn der Bissanzeiger im langsamen Wasser landet, die Nymphe aber von der schnellen Strömung weggerissen wird, oder anders herum. Damit unser Indikator die Bisse effektiv anzeigen kann, muss er immer in einer Linie vor der Fliege driften.
Noch Fragen? Kein Problem, wir helfen euch gerne. Schreib uns gerne eure Frage & Anregungen per Mail oder auf unseren Sozialen Medien (Facebook, Instagram, YouTube).