Liebe adh-Freunde!
Schon längst hat die Lachssaison begonnen. Jedenfalls für Schottland-Fans oder Irland-Enthusiasten. Und an der Skjern Au geht bereits jetzt, also ab April, die Post ab. Ihr merkt: Es geht um den Atlantischen Lachs. Nicht überall braucht man eine Zweihand zum Fischen auf den Salmo Salar, aber in vielen Fällen: zwingend! Warum? Die beiden entscheidenden Stichwörter lauten: größere Wurfweite und mehr Drillstärke.
Ich ordne hier gerne die Zusammenhänge aus meiner 30jährigen Erfahrung als Lachsfischer. Die meist gestellten drei Fragen sind folgende:
1. Wann braucht man eine Zweihand zum Lachsfischen?
Ganz klar dann, wenn man einen großen Fluss (Gaula, Spey, die großen russischen Flüsse wie Ponoi) befischen will, der große Lachse bereithält. Außerdem: Wenn man einen moderat großen Fluss (Skjern Au, Mörrum, Orkla) befischt, in dem sich allerdings auch große Lachse befinden. Ferner: Auch an einem größeren Fluss mit kleineren Lachsen ist die Zweihand von Vorteil, um wirkungsvoll die ganze Breite des Flusses zu bestreichen. Beispiel: Moy (Ridge Pool).
Umgekehrt formuliert: Nur an handlichen Kleinlachsflüssen (Island, Irland) ist eine Einhand die bessere Wahl.
2. Welche Zweihand für meinen Fluss?
Hier muss differenziert werden. Ich weiß, solche Aussagen nerven, aber es ist nun einmal so. Eine Rute ist selten ausreichend. Denn – um ein Beispiel zu geben – an der Gaula in Norwegen benutzen die meisten Fischer im Juni eine 15’ # 10, wechseln aber im Laufe der Saison auf eine 14’ # 9 im Juli oder gar auf eine 13’ # 8 im August. Grund: Weil sich der Fluss verändert, die Wasserführung geringer wird und die Zielfische sich ändern. Im Juni liegt der Fokus auf Großlachs, im August sind auch viele kleinere Fische im Fluss und man benutzt kleinere Fliegen. Deshalb fischt man im August gern „leichter“.
Ähnlich an der Mörrum. Auch hier wechselt man der Rutentyp je nach Saison. Im Mai (Blanklachszeit!!) ist eine 15’ # 10 durchaus sinnvoll, im September fische ich dort gerne eine leichtere Rute (13’ # 8); viele andere Kollegen ebenfalls.
Tipp: Wenn Ihr eine Zweihand für Euren Lachsurlaub erwerben wollt, sollte der adh-fishing-Berater wissen, an welchen Fluss Ihr fahrt und in welchem Monat. Auch die entscheidend wichtige Wahl des Schusskopfes hängt genau davon ab. Für die Gaula würde als grobe Regel gelten: voll sinkend im Juni, intermediate im Juli, schwimmend im August. Am besten hat man stets alle drei Schussköpfe dabei und kann bei Hochwasser (kann es eben auch im August gelegentlich geben!) oder Niedrigwasser (ist auch bereits im Juli möglich), die richtige Rute mit dem passenden Schusskopf zur Hand nehmen.
3. Gibt es eine perfekte Allroundrute?
Wie schon geschildert: eigentlich nicht. Aber mit einer 13’ Rute der Klasse 8 kann man sehr viel machen! Sie wäre ideal für die Mörrum im August/ September, für die Skjern Au, Guden Au und Varde Au generell, für die Orkla im Juli/August und für den beliebten Mandalselv generell. Und sie ist noch okay für große Flüsse, solange nicht allzu hohes Wasser herrscht. Wählt man diese Rute als kurz geteilte Gerte, hat man zudem eine perfekte Reiserute, die in den Flugkoffer passt. Dazu muss die Rute mindestens fünfteilig oder mehrteiliger sein! Auf den Zentimeter kommt es nicht an: Gefällt Euch eine Rute mit 12.6’ oder 13.6’ besonders gut, so ist sie ebenfalls als Allrounder noch in Ordnung. Ich glaube, Ihr versteht die grobe Richtung.
Fazit: Eine Zweihand ist unumgänglich für den Atlantiklachsfischer. Aber ein Fehlkauf ist schnell getan, wenn man sich „irgendeine“ kauft. Die fachkundige Beratung ist also wichtig und genau das ist die Stärke des gesamten adh-fishing-Teams!
Nutzt bitte auch, wenn Ihr mögt, meine Erfahrung und kommt einfach zu einem Bernd-Samstag vorbei. Das Tolle ist ja, dass Ihr am Wurfpool die Zweihand testen könnt, die Ihr vielleicht kaufen wollt.
Weitere Tipps zum Thema „Lachsfischen“ folgen mit Sicherheit in loser Folge. Denn das Thema ist abendfüllend, vor allem wenn es um die richtige Fliege geht.
Das Kernobjekt jedoch ist die richtige Rute. Ist sie falsch gekauft, kann nichts mehr richtig laufen. Ist sie jedoch „richtig“, erledigt sich der Rest wie von selbst, denn: die Richtung stimmt!
Herzlichst, Euer
Bernd