Das Wet Wading gewinnt immer mehr Anhänger auch fern ab von den Tropen. Denn es ist in den warmen Sommermonaten nicht nur eine äußerst angenehme Art zu fischen, durch tieferes Waten oder gar überqueren des Flusses stehen dir auch völlig neue Möglichkeiten und Bereiche offen, dein Gewässer zu befischen.
Auf den Flats der tropischen Inseln, als auch an den Flüssen in Neuseeland schon lange praktiziert, begeistert das Wet Wading auch in Europa immer mehr Fliegenfischer und Fliegenfischerinnen. Das liegt nicht nur an den immer heißer werdenden Sommern, sondern auch daran, dass es schlicht und einfach angenehmer ist als bei 25 Grad und mehr in einer Wathose am Ufer eines Gewässers zu stehen. Moderne, atmungsaktive Wathosen sind bereits eine Bereicherung in der Welt des Angelns, jedoch wird einem auch in diesen Hosen schnell warm, wenn die Temperaturen steigen und man sich zudem noch aktiv bewegt. Der menschliche Organismus ist bemüht, seine Temperatur konstant auf rund 37 Grad Celsius zu halten, damit lebensnotwendige Stoffwechselprozesse fortlaufend stattfinden können. Bei sehr hohen Temperaturen oder langanhaltender Hitze funktioniert diese natürliche Temperaturregelung aber nicht mehr und es kann schnell zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder gar einem Hitzschlag kommen. Das Wet Wading macht uns das Fischen am Bach oder See im Sommer somit nicht nur möglichst angenehm, viel mehr noch schützt es zudem unseren Körper und bietet uns völlig neue Möglichkeiten, das Gewässer zu befischen. Bei einer Wathose ist irgendwann zwischen Hüfte und Axel der Zeitpunkt gekommen, an dem ein tieferes Waten nicht mehr möglich ist und es besteht die Gefahr, die Hose zu fluten. Beim sogenannten Wet Wading ohne Wathosen steht man nicht vor diesem Problem und der maximalen Wat-Tiefe ist keine Grenze gesetzt. Worauf ihr dennoch achten solltet und welche wichtigen Zubehörartikel euch das Wet Wading deutlich vereinfachen, erklären wir euch mit unser Top 10 zum Wet Wading.
Die richtige Bekleidung von Kopf bis Fuß und das Wet Wading wird auch am heimischen Bach zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die leichten Stoffe beim Wet Wading sind nicht nur angenehm zu tragen, sie bieten auch eine Menge Bewegungsfreiheit.
1) Hosen für das Wet Wading
Beim Wet Wading wird die Wathose durch eine leichte, schnell trocknende Hose ersetzt. Hier unterscheiden wir zwischen zwei Hosenarten, die kurze und die lange Hose. Die Wahl der richtigen Hose machen wir abhängig von dem jeweiligen Gewässer, welches wir befischen wollen. Eine kurze Hose beispielsweise bietet maximalen Komfort und eine gute Durchlüftung. Sollte aber nur an frei zugänglichen Gewässern gewählt werden, an denen Brennnesseln oder andere Sträucher den Weg nicht versperren. Lange Hosen hingegen sind der ideale Begleiter für stark bewachsene Ufervegetation sowie bei zahlreichen Vorkommen von Insekten. Eine weitere Möglichkeit ist das Tragen einer dünnen Funktionsunterhose in Kombination mit einer kurzen Hose. Für welche Art ihr euch entscheidet, hängt vom Gewässer ab. Wichtig bei allen Hosen ist jedoch, dass diese ausreichend Bewegungsfreiheit bieten, angenehm zu tragen sind und nicht scheuern, als auch schnell trocknend sind.
2) Socken für das Wet Wading
Die richtigen Socken beim Wet Wading sind ein sehr wichtiger Faktor, denn nicht nur, dass unsere Watschuhe ohne Socken meist viel zu groß sind, ist das Tragen eines Watschuhs ohne Socke mehr als unangenehmen und kann zu Verletzungen führen. Wet Wading Socken gibt es sowohl aus schnell trocknendem, wasserabweisendem Garn, als auch aus Neopren. Welche dieser Socken verwendet wird, ist reine Geschmackssache. Wichtig ist jedoch, dass Socke und der Schuh eine passgenaue Verbindung eingehen, sodass kein Spiel entsteht. Ein rutschender Fuß im Schuh sorgt stets für ein unwohles Gefühl beim Waten und führt schnell zu Blasen. Ein Favorit unter den Watsocken ist die Neoprensocke mit Gravel Guard. Zum einen sind die Neoprensocken größtenteils genauso dick wie die an den Wathosen, was einen sicheren Sitz garantiert. Und zum anderen bietet der Überzug, der sogenannte Gravel Guard Schutz vor eindringenden Sand oder Steinen.
3) Die richtigen Schuhe
Das Wet Wading wird meistens beim sogenannten Sight-Fishing praktiziert. Sprich beim Wandern im oder am Wasser, auf der Suche nach dem nächsten Fisch. Damit diese ständige Bewegung, das Wandern oder gar Klettern nicht zur Last wird, sind passgenaue und leichte Watschuhe essenziell. Viele Hersteller bieten bereits ultralight Watschuhe an. Watschuhe, die eher einem sportlichen Wanderschuh gleichen, qualitativ aber auf gleichem Niveau mit den herkömmlichen Watschuhen liegen. Diese leichten, sportlichen Schuhe erleichtern das Waten und Wandern ungemein, besonders wenn der Schuh Wasser gezogen hat, wird deutlich spürbar, was ein Light-Watschuh ausmacht.
4) Shirts, Hemden und Longsleeves
Ob Kurz- oder Langarm, die Wahl des richtigen Shirts im Sommer und beim Wet Wading sollte unbedingt auf einen synthetischen Stoff fallen. Denn Polyester oder andere synthetische Fasern sind deutlich besser geeignet, sobald es um effektiven Sonnenschutz geht! Moderne Hightech-Textilien haben zudem weitere Vorteile für die Sommerfischerei: Sie trocknen schneller und gewährleisten somit möglichst lange einen maximalen Sonnenschutz. Außerdem können sie Schweiß von der Haut wegtransportieren und Nässe von Außen dennoch abweisen. Nicht zuletzt nehmen diese Fasern keine unangenehmen Gerüche an. Die schnell trocknenden Shirts gibt es unter anderem auch mit einem Insektenschutz, wie beispielsweise dem Bugstopper von Simms, der Abends häufig eine bedeutende Rolle spielt. Der größte Vorteil dieser modernen Shirts beim Wet Wading ist jedoch der schnell trocknende Stoff. Zum einen ist der Sonnenschutzfaktor rasch wieder gegeben, zum anderen ist ein klammes oder gar nasses Shirt auf Dauer äußerst unangenehmen zu tragen und kann bei mäßigen Winden sogar zum Auskühlen führen.
Schnell trocknende Shirts und Hosen sind wichtig beim Wet Wading im Sommer, denn feuchte Klamotten können schnell zum Frieren führen und sind zudem äußerst unangenehm zu tragen. Damit es zu keinen Scheuerstellen kommt, empfehlen wir moderne Synthetik-Stoffe, damit man nach dem zurücksetzten eines Fisches schnell wieder trocken ist.
5) Wasserdichte Taschen, Sling Packs und Rucksäcke
Bei den Taschen oder Rucksäcken führt kein Weg an den wasserdichten Varianten vorbei! Beim Wet Wading genießen wir den uneingeschränkten Spielraum beim Einwaten bis hin zum Schwimmen, da liegt es auf der Hand, dass die Tasche tauchfest sein sollte. Das Material sowie der Reißverschluss sollten also 100 % wasserdicht sein, um den Inhalt sicher zu schützen. Roll-Top, T-Zip und TruZip, sind ein klares Indiz für qualitativ hochwertige und 100 % wasserdichte Verschlüsse. Wenn Hüft- oder Brusttasche, Sling- oder Backpack zudem aus einem tauchbaren, wasserdichten Außenmaterial bestehen, handelt es sich um einen idealen Begleiter beim Wet Wading. Dadurch, dass wir keine Wathose tragen fehlt uns zusätzlicher Stauraum für Fliegendosen, Schlüssel oder Handy. Diesen fehlenden Stauraum kann eine Tasche oder ein Rucksack ersetzen und zählt somit für uns auf jeden Fall zu den Top 10 beim Wet Wading.
6) Polarisationsbrillen
Eine Polarisationsbrille gehört nicht nur zu unserer Top 10 beim Wei Wading im Sommer, viel mehr ist sie eine der wichtigsten Standardausrüstungen für uns. Denn eine Polbrille schützt nicht nur die Augen vor UV-Strahlung oder Fliegen, die beim Werfen von der Bahn abgekommen sind. Sie bietet uns auch die Möglichkeit, das Gewässer besser zu lesen und Fische zu spotten. Eine Polarisationsbrille steigert also nicht nur den Erfolg durch besseres Spotten und schnelles Erkennen der Fische, sie bietet auch Sicherheit beim Wet Wading, da Untiefen oder Gefahren im Wasser schneller gesehen werden können. Mehr zur Funktion einer Polarisationsbrille und den verschiedenen Gläsern findet ihr in unserem Blog Polbrillen beim Fliegenfischen.
Polbrillen gehören zu den Top-Zubehörartikeln für uns Angler und das nicht nur beim Wet Wading. Sie schützen unsere Augen nicht nur vor Fliegen und UV-Strahlungen, sie bieten auch eine perfekte Sicht am und ins Wasser.
7) Kappen und Hüte für den Sommer
Einen weiteren Schutz bieten uns Kopfbedeckungen beim Fischen im Sommer. Denn wenn es am Wasser erstmal rundläuft, wird das Eincremen schnell vergessen und der Sonnenbrand ist vorprogrammiert. Besonders beim Waten im Wasser ist man den UV-Strahlungen ausgeliefert, denn durch die Reflexionen werden diese deutlich verstärkt. Wichtig also, unseren Kopf vor diesen UV-Strahlungen zu schützen. Ein weiterer Vorteil einer Mütze oder einem Fliegenfischer Hut sind, dass der Effekt der Polbrille unter dem Schutz des Schirmes verbessert wird. So weniger Licht von oben oder den Seiten hinter die Polbrille gelangen kann, desto besser ist die Sicht nach vorne und ins Wasser. Im Sommer sollten wir darauf achten, dass die Kopfbedeckung so leicht und dünn wie möglich gehalten wird, sprich Mützen mit einem Mesh-Stoff für eine gute Durchlüftung am Hinterkopf oder sogenannte Tactical-Caps und Hüte aus schnell trocknenden Materialien.
8) Thermoskanne
Ja, genau, eine Thermoskanne. Die meisten Outdoor begeisterten unter uns verbinden eine Thermoskanne mit einem warmen Getränk in der kalten Jahreszeit. Doch was viele vergessen, eine gute Thermoskanne hält unser Getränk an warmen Tagen ebenso gut 25 Stunden kalt. Beim Wet Wading im Sommer fällt es oft nicht auf, dass man durch das Schwitzen viel Flüssigkeit verliert, da an den Beinen stets eine Abkühlung zu spüren ist. Das kann besonders dann gefährlich sein, wenn man seine Thermoskanne vergessen hat und keine Flüssigkeit zu sich nehmen kann. Schnell kann es dazu führen, dass man dehydriert. Eine gute Thermoskanne bietet uns also Erfrischung und wichtige Flüssigkeit für den Körper und sollte im Sommer auf jeden Trip, nicht nur beim Angeln dabei sein.
9) Mücken und Zeckenschutz
Das Wet Wading im Sommer ist eine geniale, leichte Art des Fischens. Doch die fehlende Kleidung an Beinen oder Armen bietet lästigen Insekten auch mehr Angriffspunkte an unserem Körper. Mücken und Zecken können einem nicht nur den Spaß am Abend verderben, genau dann, wenn die Fische im Sommer am besten beißen, sie können auch gefährlich sein. Durch den Biss einer Zecke können beispielsweise Borrelien oder auch FSME-Viren übertragen werden. Um uns davor zu schützen, raten wir an Gewässern, an denen wir mit Mücken oder Zecken rechnen können, mindestens eine lange Hose und ein Longsleeve zu tragen und uns immer mit einem Schutz einzusprühen. An Gewässern mit starken Vorkommen von Zecken und vielen Sträuchern wie Brennnesseln raten wir sogar vom Wet Wading ab.
10) Watstock