Im Gespräch mit Nám und Allan Bloch

NAM

 

Nám - Ein Name, der im letzten Jahr in der internationalen Fliegenfischer-Szene die Runde machte. Insbesondere Skandinavische Lachsfischer waren sich schnell einig: Hier entsteht etwas Neues, Frisches, Gutes! Schon in der frühen Lachssaison konnte man an den bekannten Flüssen Schwedens, Norwegens und Dänemarks die ersten Nám Zweihandruten sehen und zumeist waren es bekannte Lachs-Profis, die mit den minimalistisch aufgebauten Ruten im matten Schwarz zu beobachten waren. Dennoch waren die Zweihand- und Einhandmodelle der ersten Produktionsserie in Deutschland nicht erhältlich. Umso mehr freuen wir uns, dass wir euch für 2020 die zweite Generation der jungen Nám Familie exklusiv bei adh-fishing vorstellen dürfen. 


Seit  letzem Jahr ist Allan Bloch bei Nám. Allan ist an vielen Lachsflüssen Skandinaviens zu Hause und konnte lange Jahre die Mörrum in Süd-Schweden seine Heimat nennen. Vor dem Start in die neue Lachssaison haben wir Allan gebeten, uns mehr über Nám und die Besonderheiten der neuen Einhand- und Zweihandruten zu erzählen.



adh-fishing: Allan, viele Lachsangler kennen dich von deiner Zeit an der Mörrum. Jetzt bist du bei Nám. Wer steckt noch hinter dem neuen Namen?

Allan Bloch: Marcus Bohlin, der viele Jahre bei Guideline Angestellter war, ist der Eigentümer und Geschäftsführer bei Nám. Und auch der einzige Angestellte. Dann gibt es eine Gruppe von sogenannten Nám Botschaftern, zum Beispiel Mikael Andersson, Mawill Lüdenbach, Mats Johansson, Erling Holmström, Hilmar Hansson, ich und mehrere andere bekannte Lachsangler aus ganz Europa.

adh-fishing: „Nám“ ist Ein altes Norwegisches Wort für „lernen“, das bis heute in Island Verwendung findet. Wie kam es zur Namensfindung?

Allan Bloch: Die Inspiration kommt von Shunryu Suzuki’s Philosophie: „Im Kopf des Anfängers gibt es viele Lösungen. Im Kopf des Experten nur einige wenige.“ Wir sind alle der Meinung, dass wir immer lernen können und deswegen gibt es auch die Möglichkeit, alles ständig noch besser zu machen. Man lernt nie aus. Das gilt auch fürs Rutenbauen - und natürlich fürs Fischen.

adh-fishing: Ihr seid die erste Firma, die bei der Herstellung von Rutenblanks Graphen einsetzt. Was hat es mit Graphen auf sich und was sind die Resultate eures speziellen Kohlefasergemisches in der Praxis?

Allan Bloch: Die ersten Ruten mit Graphen waren von Mackenzie. Nám benutzt Graphen allerdings auf eine andere Art. Hier wird das Graphen zusammen mit Harz verarbeitet, damit es sich besser verteilt. So ist es uns möglich bessere und stabilere Ruten zu bauen.

adh-fishing: Ihr habt nicht nur Zweihandruten im Programm, sondern auch eine ganze Reihe von Einhandmodellen. Für welche Einsatzzwecke habt ihr diese Ruten entworfen?

Allan Bloch Es wurden eine Vielzahl an Ruten entwickelt von 8,6ft #4 bis 10,1ft #8. In den nächsten Jahren kommen mehrere Ruten im Einhand-Bereich wie z.B. 9ft #9 für große Bonefish, Permit, Baby Tarpon, Bluefish, Striper, große Hechte und vieles mehr dazu. Zum Beispiel gibt es die 9ft #6 für die Küste und lange Würfe. Die 9,1ft #6 für dünne Vorfächer und kleine Fliegen, und das bei maximaler Schnurkontrolle. Die 10,1ft #7 eignet sich sehr gut für die Küste und leichtes Lachsangeln. Die 9ft #8 für die Küste und das leichte Hechtangeln. Und dann die 10,1ft #8 Einhand zum Lachsangeln, mit kurzen Schussköpfen und beschwerter Fliege ein absoluter Traum! Oder auch für normale WF Schnüre an der Küste bei starkem Wind. Neu für 2020 sind die 10,3ft #4 und die 10,9ft #6, diese Ruten eignen sich gut zum Nymphenfischen, weil Du durch die Länge die Möglichkeit hast, deine Fliege längere Zeit zu kontrollieren. Das sind einige Ruten, auf die wir gespannt sein dürfen.

adh-fishing: „Nám“ hat sowohl 4-teilige als auch 6-teilige Zweihandruten entwickelt. Gibt es in der Performance hier Unterschiede?

Allan Bloch: Mit der heutigen Technologie gibt es da keine großen Unterschiede. Die meisten 6-teiligen Ruten sind ein bisschen härter aufgrund der extra Überschubverbindungen. Der größte Unterschied ist hier lediglich der Einkaufspreis, da diese Ruten in der Herstellung etwas mehr kosten. Dafür spart man im Flugzeug beim Gepäck.

adh-fishing: Für 2020 habt ihr eure Rutenfamilie um einige Modelle erweitert. Worin bestehen die Unterschiede zwischen der ersten und zweiten Generation? Welche Verbesserungen habt ihr vorgenommen?

Allan Bloch: Nám hat sich stark in der Kork Qualität verbessert. Bei mehreren Zweihandruten wurde der hintere Griff ein bisschen verlängert. Die Rutenrohre und die Futterale wurden verbessert. Sonst haben sich lediglich Kleinigkeiten geändert bzw. verbessert. Bezüglich der Kork Qualität: Heute verwenden wir ”Delgado” Kork. Dieser hat zentrale Vorteile. Als erstes sind die Poren viel kleiner, so dass fast kein Füllstoff benötigt wird. Tatsächlich ist der Füllstoff, der verwendet wird, sehr leicht und wird aus ästhetischen Gründen benutzt. Wenn dieser sich beim Angeln im Fluss löst, werden keine großen Löcher sichtbar. Eine weitere großartige Sache bei kleineren Poren ist, dass der Korken an den Enden des Griffs haltbarer wird. Ohne dass Gummi Abschlusskappen erforderlich werden, die die Rute zwangsläufig schwerer machen. Da die „Delgado“ -Bäume langsamer wachsen, ist die Dichte des Korkmaterials selbst etwas höher, was zu einer erhöhten Vibrationsübertragung zwischen dem Rohling und dem Korken führt und dem Fliegenfischer ein besseres „Fischgefühl“ verleiht.

adh-fishing: Kannst du uns deine Lieblingsruten für einige der typischen Lachsflüsse vorstellen (Skjern, Mörrum, Gaula)?

Allan Bloch: Letztes Jahr war es auf jeden Fall die 13,3ft 6-teilige Rute für die Skjern. Aber die neue 12,8ft wird sicher den ersten Platz in diesem Jahr übernehmen. Am oberen Teil der Skjern nehme ich die neue 12,4ft Variante. Diese Rute ist genau das, was ich mehrere Jahre gesucht habe. Sie ist einfach zu werfen und hat genügend Kraft - auch im Gegenwind. Mit dieser Rute hast du die Möglichkeit, deine Fliege ganz sanft zu präsentieren und trotzdem große Fische zu Drillen. Die 10,1ft #8 ist perfekt im Sommer zu fischen, bei Niedrigwasser an den oberen Strecken.
Für die Gaula und der Mörrum finde ich bei Niedrigwasser die 13,3ft 6-teilige absolut fabelhaft. Aber beide, die 13,9ft und die 14,9ft sind absolute Top-Ruten. Bei viel Wasser und einem hohen Wasserstand würde ich die 16,1ft verwenden. Die ist verhältnismäßig leicht und wirft sich sagenhaft, selbst mit kräftigen Sinkschnüren. Außerdem kannst du mit dieser Rute, wenn nötig, auch weite Würfe machen.

adh-fishing: In den letzten Jahren ist ein Trend zu leichten Zweihand- und Switchruten zu sehen. Zum Beispiel für kleine Lachsflüsse oder die Meerforellenfischerei in Argentinien. Welches Modell kannst du hier empfehlen?

Allan Bloch: Die 11,7ft, 12,7ft und 12,4ft sind unbedingt zu empfehlen. Für Argentinien würde ich, wegen des starken Windes, auch die 12,8ft mitnehmen. Speziell die noch 2020 erscheinende 12,3ft #7 (sechsteilig) wurde für Argentinien entwickelt.

adh-fishing: Man hat eure Ruten auch schon im tropischen Salzwasser im Einsatz gesehen. Sind hier noch andere, schwerere Ruten für die Zukunft geplant?

Allan Bloch: Ja, unbedingt! 9ft # 9, 9ft #10 und 9ft #12 sind Ruten, die derzeit bei uns im Gespräch sind.

adh-fishing: Worauf dürfen wir uns in der Zukunft bei Nám noch freuen?

Allan Bloch: Derzeit arbeiten wir an einer Serie von Schussköpfen und Runninglines. Darauf darf man sehr gespannt sein! Ein bisschen Bekleidung kommt in 2020 mit Sicherheit auch noch. Für 2021 haben Marcus Bohlin und wir Nám Botschafter noch sehr viele Ideen und Pläne. Aber das erfahrt ihr dann im Laufe des Jahres.

adh-fishing: Dann bleiben wir gespannt und bedanken uns für Insider-Wissen und wünschen dir und deinem Team Tight Lines für die Lachssaison 2020

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